Orchideen

Schon seit jeher ist die Menschheit begeistert von Orchideen. Keine andere Pflanze weist so einen großen Farben- und Formenreichtum auf wie die Orchideen. Nach allgemeiner Meinung existieren heute weltweit etwa 20.000 bis 35.000 Arten. Davon ist der Artenreichtum in den Tropen am größten, allerdings gibt es auch Orchideen bis in die Arktis. Dabei ist der Artenreichtum in Mitteleuropa eher gering mit 70 Arten. Davon sind in Deutschland etwa 66 Arten vorhanden.

Die Orchideen entstanden erst vor etwa 15 Millionen Jahren als eigenständige Spross der Evolution. Somit ist auch zu erklären, dass die Orchideen bis heute noch mitten in der Evolution stehen. Es treten immer wieder andere Arten oder auch Hybriden bzw. Bastarde auf. Diese können bei optimaler Anpassung an die Umgebung eine eigene Art bilden. Selbst der Entdecker der Evolutionstheorie Charles Darwin soll einmal gesagt haben: „Orchideen haben mich mehr fasziniert als fast alles andere in meinem Leben“. Nur durch ständige Weiterentwicklung und Spezialisierung ist es den Orchideen gelungen, sich in der Evolution durchzusetzen. Die Orchideen haben sich spezialisiert auf Pilzsymbiose. Die Orchidee braucht zur Keimung eine Infektion mit einem Wurzelpilz. Dieses Zusammenspiel von Orchidee und Pilz wird auch als Mykorrhiza bezeichnet. So besitzt fast jede Gattung ihr eigenes Geheimnis, um sich bestäuben zu lassen. Besonders auffallend sind dabei die Ragwurz-Arten, welche auch häufig im Taubergiessen vorkommen. Sie zählen zu den sogenannten Sexualtäuschblumen und ähneln in ihrer Farbe und Form weiblichen Insekten, um somit die paarungswilligen Männchen anzulocken. Allerdings ist in unseren Breiten schon wieder ein weiterer Evolutionsschritt zu erkennen. Denn die Bienenragwurz kommt in Mitteleuropa ohne ihr Bestäubungsinsekt vor. Somit bestäubt sie sich hier selbst und löste sich somit von ihrer Abhängigkeit.

Bei der Weiterverbreitung bildet die Orchidee im Normalfall etwa 10.000 Samen, bei einzelnen Arten sogar bis zu 40.000 Samen. Dieser Samen wird dann vom Wind verbreitet. Aufgrund der vielen „Blindgänger“ ist diese enorme Anzahl auch nötig. Es gehen nämlich nur diejenigen Samen auf, die auf die oben bereits benannten Wurzelpilze stoßen.

Von diesen 66 bisher bekannten Arten in Deutschland kommen nachfolgende 21 Arten im Naturschutzgebiet Taubergiessen auf. Allerdings sind einige wenige Arten eher selten oder sogar nur vereinzelt aufgetreten. Um nähere Informationen oder Bilder der Orchideen zu erlangen, einfach auf den Orchideennamen klicken.

 

 

Hier gibt es einen Blühkalender aller im Taubergiessen vorkommenden Arten. Allerdings kann dieser je nach Wetterlage oder Standort der Orchideen ein wenig abweichen.

 

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